Was ist klimaneutrale Mobilität?
Autofahren bedeutet CO2 Emission! Ein Mittelklasse Golf gibt im Durchschnitt alle 5 Kilometer 1 kgCO2, das ergibt bei einer jährlichen Fahrleistung von 5000 km schon eine Tonne. Die gute Nachricht: ich kann wie im Flugverkehr meinen durch das Auto verursachten CO2 selber kompensieren und mir ein Kontingent von 5000 km "klimaneutrale Auto-Mobilität" kaufen, z.B. beim WWF Gold Standard. So habe ich z.B. für 10€ eine von WWF und UN-Klimarat verifiziertes Zertifikat für ein Windparkprojekt in Indien erworben, das 1 Tonne CO2 kompensiert. Das Projekt erzeugt jährlich 140 GWh Windstrom, der 90% weniger CO2 ausstößt als Kohlekraftwerke und 32.500 Haushalte mit kohlenstoffarmer Windenergie versorgt. Von den 12.600 Tonnen CO2, die dieser Windpark im Jahr einspart, habe ich also eine Tonne erworben, um klimaneutral Auto zu fahren. Details siehe https://marketplace.goldstandard.org/products/infinite-solutions-60-mw-wind-power-project-in-karnataka-india?_pos=1&_sid=eb8169229&_ss=r
Das ist im Prinzip nichts anderes als für 10€ die Aktie eines an der Börse gelisteten Unternehmens zu kaufen und dem Unternehmen dadurch die Möglichkeit zu geben, Innovationen zu finanzieren, für die ansonsten das nötige Eigenkapital fehlt. Der Unterschied ist, dass ich an der Börse auf steigende Kurse in der Zukunft wette, während ich beim Windpark in die Zukunft meiner Kinder und Enkelkinder einzahle, denen ich Klimakatastrophen ersparen möchte.
Jetzt bleiben aber noch drei Fragen offen:
1. Wann muss ich mir ein neues Zertifikat kaufen (Reichweite)?
2. Wieviel CO2 emittiere ich tatsächlich während einer Fahrt?
3. Jede Kompensation darf nicht an anderer Stelle zu mehr CO2 führen!
- Gibt es Rebound-Effekte, die ich vermeiden muss?
1. Der moderne Telekommunikationsmarkt transportiert nicht mehr analoge Sprachsignale sondern digitale Datenpakete. Das betrifft auch die Abrechnung. Im Zeitalter der digitalen Nachrichten werden Kontingente auf Basis von Datentarifen verkauft. Die ISO konforme LCMM Lösung der Deutschen Telekom Tochter T-Systems nutzt die bekannten Zahlungswege der Datentarife und kombiniert sie mit dem erfassten tatsächlichen CO2-Ausstoß, gemessen gegen gegen die gekaufte Kompensation. Damit wird die Herausforderung für klimaneutrales Autofahren mit dem etablierten Datengeschäft des Mobilfunks zusammengebracht, ein Massenmarkt von fast 10 Milliarden mobilen Endgeräten (Smartphones, Tablets, etc.). Da der Einkauf von verifizierten Zertifikaten (VER) freiwillig ist, hat klimaneutrales Autofahren alle notwendigen technischen und kommerziellen Voraussetzungen
2. Nach dem Erwerb meines CO2 Zertifikats fahre ich die erworbenen klimaneutralen Kilometer genauso ab, wie ich es mit meinem Datentarif mache. Der ISO-23795-1 Standard garantiert das genaue Erfassen des Energieverbrauchs eines Fahrzeugs im Straßenverkehr auf Basis Energiegleichung der Newtonschen Physik. Die weltweit anerkannten, weil 100% transparenten Gesetze der Physik ermöglichen es, die Bewegung eines Fahrzeugs im Straßenverkehr gegen den ebenfalls weltweit etablierten WLTP-Fahrzyklus in Beziehung zu setzen und das Problem der Kraftstoff- und Energiemessung auf eine Messung der prozentualen Abweichung zu einzugrenzen. T-Systems und seine Partner aus Verkehr und Logistik haben die Genauigkeit dieses Verfahrens beim Auswerten von Millionen Kilometern erfolgreich nachgewiesen und in die ISO-23795-1 Standardisierung eingebracht.
3. Rebound-Effekte ergeben sich bei Klimaschutzprojekten, bei denen zwar mit einer bestimmten Maßnahme CO2 eingespart wird, der Nutzer jedoch durch die verwendete Technologie für die Einsparung an anderer Stelle mehr CO2 ausgibt. Klassische Rebound-Effekte wären Projekte, die zwar CO2 in Kohlekraftwerken einsparen, aber gleichzeitig die Kohlekraft billiger machen als Solar- und Windenergie, also den Wettbewerb rebound-mäßig in die falsche Richtung verschieben. Das ist bei der Nutzung von Smartphones nicht der Fall, denn es ist mit LCMM und der zugrundeliegenden Energiegleichung möglich, andere klimaneutrale Verkehrsmittel wie z.B. den elektrischen Öffentlichen Naverkehr oder die Bahn, aber auch Fahrradreisen und Fußwegreisen CO2-seitig auszuwerten und als klimaneutrale Kilometer auf das Kontingent zu addieren, ganz so wie es bei Kalorien-APPs mit sportlicher Aktivität gemacht wird.